Kultur & Werte

Die Unternehmenskultur spiegelt, wie sehr sich Mitarbeiter mit dem Unternehmen identifizieren, sich einbringen und teilhaben können. Sie ist ein wichtiger Anreiz für die Arbeitgeberattraktivität und ein zentraler Faktor für die nachhaltige Glaubwürdigkeit der Arbeitgebermarke.


Die Kultur umfaßt all das, was neue Mitarbeiter übernehmen müssen, bis sie „Stallgeruch“ haben: die geschriebenen und noch mehr die ungeschriebenen Regeln des Alltags; die Werte, an denen das Verhalten ausgerichtet wird; die Vorannahmen, die bei Entscheidungen nicht mehr hinterfragt werden.

Kultur entsteht aus dem Zusammenwirken aller Beteiligten. Viele Elemente sind unbewußt. Insofern läßt sich eine Unternehmenskultur nur schwer aktiv und gezielt beeinflussen. Dennoch gilt auch:

  • Das Vorbild maßgeblicher Personen prägt den Kommunikations- und Führungsstil. Wichtigstes Kapital sind der erarbeitete Konsens und eine gemeinsame Sprache der obersten Ebene.

  • Leitbilder sind Aussagen zur Unternehmenspolitik, zu seiner Vision und Mission. Sie definieren, was das Unternehmen ausmacht: Was es ist, was es kann und macht, was es will. Erfolgsfaktoren für Wirksamkeit auf operativer Ebene sind: Gemeinsame Entwicklung der Formulierungen; Präsenz durch Visualisierungen und Medien; Schaffung eines gemeinsamen Verständnisses durch Thematisierung in Besprechungen, Versammlungen und Alltagskommunikation.

  • Gezielte Aktionen und Projekte wirken auf die Kultur zurück: z.B. Einführung von Besprechungsstandards, Workshops zur Fehlerbearbeitung, Aktionen zu Sauberkeit und Ordnung, Anerkennungs- und Sanktionsmodelle, Einführung oder Intensivierung eines Ideenmanagements. Benötigt werden konzeptionelle Klarheit und Kontinuität.

  • Das äußere Umfeld von der Gebäudearchitektur über die Raumausstattung bis zu den Sozialeinrichtungen bildet den Rahmen, in dem Kultur gelebt wird. Wie sehr sich schon kleine Veränderungen auswirken können (positiv und als Auslöser von Widerstand), ist zu erleben, wenn man versucht, etablierte Sitzordnungen in Regelbesprechungen aufzulösen.

  • Nicht zuletzt hat auch die Art und Weise, wie Feiern und Jubiläen gestaltet werden, eine kulturprägende Wirkung.

Die Unternehmenskultur ist unmittelbar mit der konkreten täglichen Praxis verbunden, etwa als Besprechungs-, Kooperations- oder Verbesserungskultur im Hinblick auf:

  • offene, direkte und wohlwollende Kommunikation im Umgang miteinander.

  • Pünktlichkeit und Präsenz in Besprechungen; Übernahme von Verantwortung für die Ergebnisse und die Effizienz von Besprechungen.

  • Verbindlichkeit in der termingerechten Erledigung vereinbarter Arbeiten.

  • Bereitschaft, Fehler zuzugeben und Fehler für Verbesserungen zu nutzen; Verantwortung für Entscheidungen und das Eingehen von Risiken.

  • Mut zu Konflikten und Auseinandersetzungen; respektvoller und konstruktiver Umgang bei Meinungsverschiedenheiten und Interessensgegensätzen.

  • „Bürgertugenden“ wie Toleranz und Rücksichtnahme, Ressourcenschonung, Regeleinhaltung und Verhalten bzgl. Sauberkeit, Ordnung, Sicherheit.

  • Motivation, Leistungsbereitschaft und Flexibilität.

Kulturentwicklung, Personalentwicklung und Organisationsentwicklung bedingen einander. Klarheit über die vom Unternehmen bzw. von der Unternehmensleitung vertretenen Werte gibt Orientierung für entsprechende Entwicklungsprozesse.