Die Ideenmanagement-Strategie bei der thyssenkrupp Materials Services GmbH

Geschrieben von: André Morfeld am: 12.10.2023

  • Themen: Strategieentwicklung für ein Ideenmanagement; Vision, Mission, Ziele und Umsetzungsprojekte im Ideenmanagement; Praxisbeispiel

Eine Strategie zu formulieren war im Blogbeitrag „Vom Auf und Ab im Ideenmanagement“ als einer von fünf Hebeln zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit eines Ideenmanagements genannt worden. Wie das hier von André Morfeld vorgestellte Praxisbeispiel der thyssenkrupp Materials Services GmbH zeigt, trägt eine gut entwickelte Strategie nicht nur zu Klarheit, langfristiger Stabilität und höherer Motivation bei, sondern dient auch als Kommunikationsmittel, um Stakeholder über die Ziele und Pläne des Ideenmanagements zu informieren. Das fördert das Interesse der Unternehmensleitung und stärkt ihr Vertrauen, dass Ressourcen effizient und für die richtigen Zwecke eingesetzt werden.

Entwicklung einer neuen Strategie für das Ideenmanagement@MX

Das Ideenmanagement hat bei allen thyssenkrupp Unternehmen eine lange Tradition. Schließlich geht sein Ursprung auf das „General-Regulativ“ von Alfred Krupp zurück, dessen erste Druckfassung 1872 erschien (siehe Blogbeitrag „150 Jahre „General-Regulativ“, Teil 1: Kernelemente des Ideenmanagements“). Seitdem hat sich die Welt radikal geändert – und demgemäß hat sich auch das Ideenmanagement immer wieder neu erfunden.

Als Orientierungsrahmen für Entwicklungsschritte in den kommenden Jahren haben wir nun eine neue Ideenmanagement-Strategie erarbeitet. Dabei wurden die Ideenmanagement-Kollegen aus allen beteiligten Unternehmen des Geschäftsbereichs Materials Services online einbezogen.

Damit die neue Strategie als Roadmap zum zukünftigen Erfolg wirkt, haben wir …

  • … uns am (übergeordneten) „Strategie-Haus“ des Unternehmens orientiert;
  • … „Mitarbeiter“, „Führungskräfte“, „Digitalisierung“ und das „Betriebsverfassungsgesetz“ als Basis des Ideenmanagements betrachtet;
  • … Aussagen zu „unserer Vision“, „unserer Mission“, „unserer Strategie“, „unseren Zielen“ und „Fokus Bereichen“ formuliert.

Um eine möglichst gute Passung zu strategischen Vorstellungen des Unternehmens zu erreichen, haben wir zudem Methoden des Design Thinking angewendet und verschiedene Stakeholder zu ihren Erwartungshaltungen interviewt.

 

Eine Strategie mit klaren Zielen und Handlungsfeldern

Im Fokus der neuen Ideenmanagement-Strategie stehen folgende Ziele:

  • Verbesserung der Führungs- und Feedbackkultur
  • Breitere Beteiligung der Mitarbeiter am Ideenmanagement
  • Steigerung des Wertbeitrags durch mehr generierte Ideen

Unter dem Motto „IMReloaded“ wurden Projekte aufgesetzt, die zur Zielerreichung beitragen sollen:

  • Die Einführung einer neuen Software bildet das Fundament für IMReloaded. Sie ermöglicht die Ideeneingabe auch per App auf mobilen Endgeräten. So wird das Ideenmanagement easy und smart.
  • Eine Kommunikationskampagne vermittelt das Ideenmanagement als Teil der Führungskultur, fördert die Aufmerksamkeit der Führungskräfte und motiviert die Mitarbeitenden. Die Ansprache erfolgt jeweils zielgruppengerecht für Verwaltung, Vertrieb und Betrieb. Die Kampagne verdeutlicht die Wichtigkeit des Ideenmanagements und fördert die Beteiligung.
  • Als Bestandteilteil der „Leadership Quality“ wird das Ideenmanagement ein integraler Teil der
    Führungsaufgabe. Das steigert die Aufmerksamkeit und fördert die Feedbackkultur.
  • Das E-Learning Angebot wird weiter ausgebaut, um die notwendigen Grundlagen zu vermitteln und bei der Bearbeitung von Ideen zu unterstützen. Das trägt zu kürzeren Bearbeitungszeiten bei.
  • Ein geplanter internationaler Ideenwettbewerb wird die Aufmerksamkeit zusätzlich erhöhen und für eine Steigerung der Beteiligung sowie der monetären Effekte durch Ideen sorgen. Dadurch wird die Ideenkultur zusätzlich gefördert!

Eine Meilensteinplanung macht transparent, in welchem Zeitablauf die IMReloaded-Projekte umgesetzt werden sollen.

 

Fazit

Eine Strategie bietet eine klare Vision und Richtung, so dass alle Beteiligten wissen, wohin sie gehen und warum. Aussagen zur Mission verdeutlichen, welchen Beitrag das Ideenmanagement zu den Unternehmenszielen leistet.

Kurz: Seine Strategie ausformuliert zu haben, macht das Ideenmanagement stärker – die Arbeit dafür lohnt sich!

 

Ein nach Stichworten sortiertes Verzeichnis mit Links auf alle bisher erschienenen Beiträge im Blog zum Ideenmanagement finden Sie in diesem Register.

 

Alle Erwähnungen von Unternehmen und Produkten sind redaktioneller Natur und wurden nicht bezahlt.

André Morfeld

André Morfeld

André Morfeld begann seine Karriere 1997 als Personaltrainer bei der Fortbildungsakademie der Wirtschaft. Der Diplomierte Betriebswirt wechselte dann zu thyssenkrupp Schulte als Leiter einer Vertriebsabteilung. Dort hatte er erste Berührungspunkte mit dem Themen Vorschlagswesen und KVP. Seit 2007 ist er verantwortlich für das Ideenmanagement, zunächst für die thyssenkrupp Schulte GmbH in Deutschland, heute weltweit für das Segment Materials Services.

Kontakt: andre.morfeld@thyssenkrupp-materials.com